Wegfall der Roaminggebühren in Europa ab Juni 2017
Für viele ist es ein Stück Freiheit mehr - ab Juni 2017 fällt die Bastion der Telefonanbieter in Europa und damit die teils saftigen Zusatzkosten, die das Telefonieren und vor allem das Surfen im Ausland bisher verursacht haben. Dann kann das für Deutschland gebuchte Paket auch uneingeschränkt im Ausland genutzt werden.
Nicht alle Eltern werden dies begrüßen, konnten sie ihre Smombie-Teenager im Urlaub bisher mit Hinweis auf die Kosten und fehlendes W-LAN zumindest zeitweise vom ständigen Blick auf das Smartphone-Display fernhalten und stattdessen für die Schönheiten des Urlaubslandes begeistern.
Tja, liebe Eltern, da ist ab jetzt ein bisschen mehr Kreativität gefragt. Vielleicht auch die Vereinbarung gemeinsamer Spielregeln für den Urlaub. Denn, man kann es glauben oder nicht, es soll tatsächlich auch Kinder geben, die es geradezu genießen, im Urlaub mal abschalten zu können und eben nicht ständig erreichbar zu sein.
Da nun aber kostenfreies W-LAN in vielen Regionen und Hotels inzwischen Standard ist, muss man sich denke ich mit dem Umgang der neuen Medien generell Gedanken machen.
Allerdings hat das Ganze auch viele ziemlich praktische Vorteile. Ich kann mich erinnern, dass wir vor Jahren einmal eine Finca auf Mallorca gemietet hatten und dort mit ein paar Problemen konfrontiert waren, die der dringenden Klärung mit dem Vermieter bedurften. Dieser wohnte jedoch etwas weiter weg und so blieb nur die nachdrückliche telefonische Ansprache - natürlich mit dem Handy. Die Kosten, die uns bei Rückkehr von unserem Telefonanbieter freudig präsentiert wurden, bewegten sich in der Größenordnung eines Gourmetabendessens für zwei.
Das ist nun zum Glück Geschichte. Besonders auf Rundreisen ist es sehr vorteilhaft, kostenfrei telefonieren zu können. So kann man bei Verspätungen schnell mal den Vermieter in der nächsten Unterkunft kontaktieren, sich im Internet das nächste Café oder Tankstelle suchen oder die Öffnungszeiten von Museen checken. Auch Tickets und Fahrkarten lassen sich inzwischen z.B. mit Apps einfach kaufen, langes Anstehen an der Kasse oder Suchen nach Kleingeld vor dem Fahrkartenautomaten ist damit passé. Für den informationshungrigen Reisenden bietet das Netz eine Fülle von geschichtlichen Hintergründen, teils in schön aufbereiteter medialer Form, die jeden traditionellen Reiseführer verblassen lässt. Ganz zu schweigen natürlich von den Routenplanern, Übersetzungsprogrammen, und, und und...
Man muss nur aufpassen, dass bei so vielen Anwendungsgebieten das Datenvolumen auch tatsächlich reicht. Und: Dass der Akku geladen ist - unterwegs nicht immer ein einfaches Unterfangen. Denn meist ist auf der Reise nicht nur ein Gerät am Mann (respektive der Frau oder dem Kind), sondern da wird gerne auch noch das eine oder andere Tablet bemüht. Abhilfe schaffen Powerbanks oder Kfz-Adapter mit mehreren USB-Anschlüssen für den Zigarettenanzünder im Auto. Für Reisen in Länder mit unterschiedlichen Steckdosen empfiehlt sich übrigens die Mitnahme eines Mehrfachsteckers (am besten mit USB-Anschlüssen), den man in einen Reiseadapter stecken kann.
Vor ein paar Jahren hätte ich es mir nicht träumen lassen, mal ein Loblied auf Smartphones zu singen, da waren Handys für mich einfach zum Telefonieren da - basta!
Aber, ach ja, so ein Smartphone auf Reisen ist einfach zu praktisch....