Wie sich ungewollte Mehrkosten einfach vermeiden lassen
Als Reiseagentur haben wir im Laufe der Jahre viele Geschichten von unseren Kundinnen und Kunden gehört – und leider sind Mietwagen-Erlebnisse nicht selten ein Quell für Empörung und Frust. Damit Sie auf Ihrer nächsten Reise nicht in die gleichen Fallen tappen, möchten wir Ihnen von typischen Problemen berichten, die unseren Kunden widerfahren sind – und wie Sie diese vermeiden können.
„Hat mit dem Mietwagen alles geklappt?“ ist daher eine meiner Standardfragen im Feedbackgespräch, das ich üblicherweise nach der Reise mit meinen Kunden führe.
Denn die Angestellten bei den Mietwagenfirmen lassen sich immer wieder kreative Dinge einfallen, wie sie die Kunden freundlich, aber dreist über den Tisch bzw. Counter ziehen können. Im Film schmunzeln wir über solche Szenen, in der Realität ist das nicht so lustig. Dazu muss man wissen, dass die Mitarbeiter meist nur einen Basislohn bekommen. Der interessante Zuverdienst liegt in den Elementen, die sie den Kunden on top verkaufen: Upgrades, Versicherungen, bessere Tankregelungen etc. Und das scheint sich für sie zu lohnen. Manchmal sehr zum Ärger unserer Kunden.
Mit dem passenden Partner auf der Überholspur
Aber ich habe ja Abhilfe versprochen und – Achtung - nun folgt ein Werbeblock. Nicht, dass ich hierfür Geld bekomme, sondern weil ich zutiefst überzeugt von unserem Mietwagen-Partner bin.
Wir arbeiten fast ausschließlich mit Sunny Cars zusammen, einer Firma mit Sitz in München. Sunny Cars agiert als Makler und hat eine Vielzahl von internationalen, aber auch regionalen Mietwagenfirmen unter Vertrag.

Was macht Sunny Cars so besonders?
- Alles inklusive: Im Mietpreis sind bereits alle wichtigen Versicherungen enthalten – Vollkasko, Haftpflicht, Zusatzhaftpflicht bis 10 Mio. Euro, alle lokalen Steuern und Gebühren – alle Extras werden transparent dargelegt
- Im Schadenfall: Die vereinbarte Kaution wird zwar erst mal einbehalten, aber umgehend von Sunny Cars erstattet
- 24/7-Notfallservice: Im Fall der Fälle ist immer jemand erreichbar, der Ihnen weiterhilft, auch auf Deutsch.
- Keine versteckten Kosten: Sie müssen vor Ort keine Zusatzversicherungen abschließen oder aufzahlen
- Unbegrenzte Kilometer: Sie können fahren, wohin Sie wollen, ohne auf den Tacho zu schielen.
- Individuelle Extras: Ob Kindersitz, Zusatzfahrer oder die Option „ohne Kaution“ – alles lässt sich flexibel dazu buchen
- My Sunny Ride: On Top Concierge Service und kostenloser Lounge-Zugang bei Flugverspätungen
So, das ist erst mal die rüttelfeste Basis.
Aber…
…ein bisschen müssen Sie mithelfen!
Ich habe zwar schon mehrfach erfahren dürfen, dass Sunny Cars sehr kulant ist, aber alles können sie auch nicht abfangen. Sonst wären sie wohl längst pleite. Ich bin da ehrlich, manchmal haben wir als Mietende auch nicht richtig aufgepasst. Wie wir Dummies damals mit der vergeigten Tankfüllung in Bristol… autsch…
Deswegen Augen auf - vor, während und nach der Miete!
Hier nun ein paar Situationen, die Ihnen helfen sollen, sich auf eventuelle Stolperfallen bei der Automiete einzustellen und Tipps, wie Sie gegensteuern können:
Beispiele aus der Praxis
Zeit ist Geld - im umgekehrten Sinn

Wahrscheinlich geht es Ihnen wie mir. Wenn ich am Flughafen ankomme und den Mietwagen übernehmen möchte, soll das möglichst flott gehen. Jede Sekunde meines Urlaubs ist schließlich wertvoll! Zu wertvoll, um die Zeit am Mietwagenschalter zu verbringen. Das macht sich der gewiefte Angestellte zunutze.
Er rattert alles Wichtige schnell herunter, weist eilig auf die Stellen im (immer in winziger Schrift verfassten) Vertrag hin, die ich abzeichnen soll und ich denke erfreut: „Prima, der will das hier auch so geschmeidig wie möglich abwickeln“. Und unterschreibe blind.
Unser Tipp: Ok, Sie haben es gemerkt, das sollte man nicht tun. Spoiler-Alarm: Wenn im Text Zahlen mit Währungskennzeichen auftauchen, lieber doch noch mal die Sonnenbrille durch die Lesebrille austauschen und ein extra Auge darauf werfen. Meist soll einem so nämlich ein kostenpflichtiges Upgrade oder eine Versicherung untergejubelt werden. Setzen Sie sich also bitte nicht unter Zeitdruck.
Brauche ich zur Anmietung eine Kreditkarte?
Einen Tag vor der Abreise in den Urlaub rief uns der Kunde an. Er hätte sich die Mietwagenunterlagen genauer angeschaut und festgestellt, dass eine Kreditkarte mit Pin notwendig sei. Er habe nun aber seinen Pin vergessen und so schnell sei kein Ersatz-Pin zu beschaffen. Ob es denn ein Problem sei, wenn seine Frau als 2. Fahrerin ihre Kreditkarte zückt? Hm, ist es - leider.

Bei Anmietung muss meist eine gültige Kreditkarte vorgelegt werden, außer es ist auf dem Voucher anders angegeben. Die Kreditkarte muss auf den Hauptfahrer ausgestellt sein. Auch wenn Sie einen Zweitfahrer angemeldet haben, reicht meist nicht dessen Ersatzkarte, selbst wenn er oder sie den Pin im Schlaf aufsagen kann.
Wäre dies nun erst vor Ort aufgefallen, hätte dem Kunden der Wagen verweigert werden können und die Buchung wäre im schlechtesten Fall als no-show, also als voll kostenpflichtiges Storno, behandelt worden. Der hilfsbereite Angestellte vor Ort hätte vielleicht furchtbar nett angeboten, die bestehende Buchung durch eine Neuanmietung zu ersetzen, auf den Namen des 2. Fahrerin, also die mit der Kreditkarte plus Pin. Sie ahnen es – höchstwahrscheinlich bedeutend teurer. Und der Mitarbeiter hätte ein breites Grinsen im Gesicht, weil er die Provision für die Neuvermietung einstreichen darf. Wir konnten die Situation lösen, indem wir selbst direkt die Buchung in unserem System storniert und neu auf die Ehefrau ausgestellt haben, und zwar komplett ohne Aufpreis für die Kunden!
Inzwischen werden viele Kreditkarten außerdem unter dem Deckmäntelchen von Debitkarten ausgestellt. Bei Debitkarten ist der zur Verfügung stehende Betrag abhängig von Ihrem aktuellen Kontostand und es gibt keinen Kreditrahmen. Da dies für die meisten Mietwagenfirmen zu unsicher ist, werden Debitkarten sehr oft nicht akzeptiert.
Unsere Tipps: Lesen Sie die Hinweise auf Ihrem Mietwagenvoucher rechtzeitig aufmerksam durch und prüfen, ob Sie eine Kreditkarte vorlegen müssen. Wenn Sie der Hauptmieter sind, kennen Sie Ihren Pin? Prüfen Sie außerdem, ob Ihre vermeintliche Kreditkarte nicht doch eine Debitkarte ist.
Das Upgrade ist kostenlos - oder doch nicht?

Besonders unverschämt war letztens der - leider geglückte - Versuch, dem Kunden ein Upgrade aufzuschwatzen. Nach mehrmaliger Nachfrage wurde mündlich versichert, dass dies kostenfrei sei. Die Kreditkartenabrechnung nach dem Urlaub sprach eine andere Sprache. Der Mietpreis hatte sich mal locker verdoppelt.
Apropos Sprache: Im europäischen Ausland sind Sie meist mit englischen Mietbedingungen konfrontiert. Auch die Mitarbeiter sprechen in der Regel Englisch, manchmal mit hartem Akzent. In der Summe kann es das schwierig gestalten, alles korrekt zu erfassen. Manche Mietwagenfirmen haben Mietbedingungen auf Deutsch, fragen Sie also evtl. mal nach und vergleichen Sie die Texte.
Unser Tipp: Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen ein besseres Produkt vermeintlich kostenfrei angeboten wird. Bitte fragen Sie lieber noch einmal nach, bevor Sie etwas unterschreiben, das Sie nicht verstehen.
Der Klassiker: Die aufgeschwatzte Versicherung
Im Feedbackgespräch nach dem Urlaub erfuhr ich nebenbei von einem weiteren Kunden, dass der Mietwagen-Angestellt bei Anmietung glaubhaft versicherte, beim 2. Fahrer (der in diesem Fall vor Ort zu zahlen war) gebe es angeblich keinen Versicherungsschutz über den bestehenden Mietvertrag. Was einerseits eine freche Fehlinformation war, die andererseits den Geldbeutel des dankbaren Angestellten mit der Versicherungsprovision füllte…
In einem anderen Fall riefen mich Kunden verunsichert vom Flughafen aus an. Der Angestellte hätte ihnen erzählt, dass die Versicherung im Vertrag nicht ausreiche. Außerdem zahle seiner Erfahrung nach Sunny Cars im Schadenfall nicht oder es dauere ewig, bis man sein Geld bekommt und daher sei eine Zusatzversicherung unerlässlich. Das grenzte nun schon an üble Nachrede. Ich konnte die Kunden zum Glück beruhigen und sie schlossen daraufhin keine Extra-Deckung ab.
Unser Tipp: Sofort die auf dem Voucher angegebene Telefonnummer von Sunny Cars anrufen und die Situation direkt von Sunny Cars mit dem Mitarbeiter klären lassen. Natürlich können Sie auch uns anrufen, aber meist kann Sunny Cars die schnellere Lösung bieten, da wir oft selbst erst bei Sunny Cars Rücksprache halten müssen. Bei einfachen Fällen reicht meist der Verweis auf die in Englisch verfasste Bestätigung auf dem Voucher, dass alle notwendigen Versicherungen inkludiert sind (gucken Sie mal auf den Voucher, das steht da wirklich!).
Der untergejubelte Schaden

In einem weiteren Fall hatte offenbar ein Vormieter eine ätzende Flüssigkeit verschüttet, die den Kunststoff in der Innenkonsole angegriffen hatte. Unschön, aber dies beeinträchtigte nicht die Fahrtüchtigkeit des Autos.
Nach Rückgabe war dies für die Mietwagenfirma allerdings plötzlich doch ein Grund, den Wagen angeblich nicht an den nächsten Kunden weitergeben zu können und zusätzlich zum Schaden auch Mietausfall von unserem Kunden abgreifen zu wollen. Der Kunde hatte brav bei Übernahme Fotos vom Wagenäußeren geschossen, aber leider den Innenraum vergessen.
Das kostete den Kunden aufgrund der vom Vermieter hochgepuschten Schadenhöhe im vierstelligen Bereich zwar erst mal gehörig Nerven, aber nach Prüfung der Angelegenheit zahlte Sunny Cars.
Unser Tipp: Fotos von allen sichtbaren Schäden machen (außen und innen!) und im Übergabeprotokoll dokumentieren (sofern vorhanden). So können Sie sich den Aufwand im Nachhinein sparen und haben evtl. nach dem Urlaub ein paar graue Haare weniger.
Der Trick mit dem Automatikwagen
In Großbritannien und Irland bieten wir unseren Kunden gerne Automatikwagen an, um entspannter durch den Linksverkehr zu navigieren. So auch in diesem Fall. Ein Auto mit Automatik war bestätigt. Vor Ort wartete die böse Überraschung auf die Kunden: Es war kein Wagen in der gebuchten Kategorie vorhanden. Angeboten wurden gegen Aufpreis eine höhere Kategorie. Oder eben ein Schaltwagen, den die Kunden nicht wollten, da sie Automatik gewöhnt waren. Einzige Alternative war dann noch ein Kleinstwagen mit Automatik, den die Kunden aus der Not heraus annahmen. Die Bitte um einen Preisnachlass für das minderwertige Fahrzeug wurde kategorisch abgelehnt. Wer da wohl am längeren Hebel saß?
Natürlich kann es immer mal passieren, dass wegen einer verspäteten Rückgabe oder wegen eines Defekts das gebuchte Fahrzeug nicht verfügbar ist. Dann kostet aber das Upgrade nichts, denn das geht auf die Kappe des Vermieters. Sollte keins verfügbar sein, gibt es eine Erstattung.
Unser Tipp: Sofort die auf dem Voucher angegebene Telefonnummer von Sunny Cars anrufen und die Situation entspannt von Sunny Cars mit dem Vermieter klären lassen.
Immer noch der gleiche Fall: Der Kunde war so erbost über das Erlebte, dass er nicht daran gedacht hatte Sunny Cars anzurufen und stattdessen den Original-Mietvertrag kurzerhand zerrissen und in den Müll geworfen hat. Hier wären aber die relevanten Beweise über das Downgrade zu finden gewesen mit dem nachträglichen Anspruch auf Erstattung. Sunny Cars hat übrigens trotzdem einen kleinen Ausgleich aus Kulanz gezahlt.
Unser Tipp: Bewahren Sie unbedingt alle Unterlagen auf, manchmal ergibt sich daraus ein Anspruch, auch wenn Sie das erst mal nicht glauben.
Ist Ihnen selbst schon mal etwas Ähnliches passiert?
Man könnte ja meinen, im Zeitalter der Bewertungsportale sollte so etwas gar nicht mehr vorkommen, da alle Firmen daran interessiert sein sollten, möglichst viele gute Beurteilungen von ihren Kunden zu erhalten. Tja, da sich diese Methoden leider quer durch alle Anbieter ziehen, gibt es nicht viele, die positiv hervorstechen. Die bösen Erinnerungen verblassen und beim nächsten Mal entscheidet dann doch wieder der Preis. Das ist zutiefst menschlich. Und klar, das kalkulieren die Mietwagenfirmen natürlich ein.
Aber nun sind Sie ja gut gerüstet und sensibilisiert, da kann bei der nächsten Anmietung nichts mehr schiefgehen!

PS: Nicht, das da falsch rüberkommt, nicht alle Angestellte von Mietwagenfirmen sind mit unterschwellig krimineller Energie ausgestattet. Es gibt auch viele, die sehr nett, höflich und kundenorientiert handeln. Ein bisschen gesunde Vorsicht schadet allerdings trotzdem nicht.