Die Schlacht am kalten Rabatt-Buffet

Geht es denn nur noch um den Preis?

Der "SALE" verfolgt uns alle nun schon seit Jahren. Irgendwann in dunkler Vorzeit hieß der "SALE" mal altbacken "Winterschlussverkauf" oder "Sommerschlussverkauf".

 

So was gibt's natürlich nicht mehr. Muss ja alles modern sein. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, werden wir seit einiger Zeit mit zusätzlichen Verkaufsschlagern wie "Back Friday" oder "Cyber Monday" in Verbindung mit nerviger, aufdringlicher Werbung traktiert.

 

Wie schön fand ich es , dass z.B. die nachhaltige Modemarke "Bleed Clothing" ihre Kunden in der Manier der überall reißerisch plakatierten Black Friday Werbung darauf aufmerksam machte, dass sie an diesem BLACK FRIDAY "0% Rabatt" bekommen würde. Und die Erklärung folgte auf dem Fuß. 

 

Bleed spendet 10% der Einkünfte für das Klima. Und gibt generell keine Rabatte. Warum auch? Firmen, die nachhaltig produzieren und qualitativ hochwertige Produkte verkaufen, sind daran interessiert, dass die Wertschöpfungskette gesund ist. Dass nämlich alle, die an der Produktion in Form von Rohstoffen, in Verarbeitungsprozessen oder mit Dienstleistungen beteiligt sind, von dem damit verdienten Geld auch leben können.

 

Dass die ach so tollen Rabatte oft nur mit schmutzigen kleinen Tricks erzielt werden können, damit die Firmen werbewirksam Nachlässe herausposaunen können, weiß doch eigentlich wirklich jeder. Wollen wir es einfach nicht wahrhaben, dass Preise vorher künstlich in die Höhe getrieben werden, nur damit wir am Black Friday (oder der "Back Week", denn der Freitag ist ja viiiiiel zu kurz zum Schnäppchenjagen) den vermeintlich besten Deal des Jahren erzielen können? Sieht der Wurm am Haken des Online- und Einzelhandels wirklich zu fett und köstlich aus, als dass wir nicht wie hypnotisiert danach schnappen möchten?

 

Am Ende zahlen diejenigen den Preis, die ganz hinten in der Nahrungskette stehen und letztendlich auch das Klima auf der Erde, das den ganzen Müll und die immensen Mengen an Energie, die zur Produktion des Schrotts für solche Aktionen aufgewendet wird gar nicht mehr kompensieren kann. 

 

Diejenigen, die uns länger kennen, werden bemerkt haben, dass es bei My own Travel noch nie eine Rabattaktion gegeben hat. Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt auch fest behaupten, dass wir dies auch in Zukunft nicht machen werden. Falls das für jemanden ein Grund ist, eine Reise nicht bei uns zu buchen, ist das ok für uns. Denn Kunden, die nur auf Schnäppchen aus sind, ohne sich Gedanke zu machen was ihr Konsumverhalten bewirkt, sind woanders besser aufgehoben. Wir kalkulieren unsere Preise so vernünftig, dass es auch passt. Und schlagen nicht noch so viel drauf, damit wir an anderer Stelle wieder Rabatte geben können. Das würden wir nämlich für ziemlich ungerecht halten. Denn irgendjemand muss am Ende des Tages ja zahlen. Und dann doch am besten derjenige, der auch die Leistung in Anspruch nimmt.

 

Die Kunden, die uns bisher gefunden haben, sind auf jeden Fall wunderbar. Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand nicht gezahlt hat, unverschämte Forderungen stellte oder im Nachhinein das Feilschen angefangen hat. Und das wünsche ich mir auch für die Zukunft. Denn der Spaß an unserer Arbeit ist eng verbunden mit den Menschen mit denen wir es zu tun haben. Sie merken hoffentlich, wie viel Herzblut in unserer Arbeit steckt und dass wir nicht auf kurzfristige schnelle Gewinnmaximierung spechten. Uns ist es wichtig, respektvoll und fair miteinander umzugehen und da beziehen wir auch unsere Partner in den Reiseländern vor Ort mit ein. 

 

Ich möchte allen, die sich angesprochen fühlen, für ein gutes Miteinander danken. Genießen Sie den Advent und die Feiertage mit inspirierenden Gesprächen und, falls es sich einrichten lässt, wenig Stress! Ansonsten - der nächste Urlaub kommt bestimmt...